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Terz-Stiftung: "Avantgarde für eine neue Alterskultur"

Rene Künzli von der Terz-Stiftung spricht über die Inhalte der neuen Altersstruktur und was die Wirkungen einer neuen Alterskultur sind.

Terz-Stiftung: "Avantgarde für eine neue Alterskultur"

Fröhliche Runde beim Jassen. Bild: zvg

Welche Inhalte hat die neue Alterskultur der Terz-Stiftung?

Der Leitgedanke einer zukünftigen Alterskultur ist der Vorrang der Bildung für Menschen im dritten Lebensabschnitt. Der Grundsatz «Bildung und Aktivität statt Betreuung und Pflege» zielt auf die Förderung und Erhaltung von Eigenverantwortung, Selbstständigkeit, Selbstbestimmung, Aktivität und Mobilität sowie auf die Entwicklung von Kompetenzen, die für den Einzelnen wie für die Gesellschaft einen hohen Wert darstellen.

In diesem Konzept wird der Mensch nicht passiv als Objekt, sondern aktiv als Subjekt seiner Verhältnisse gesehen. Die Möglichkeiten des Alters sollen durch Bildung erschlossen und in verschiedenen Praxisfeldern tätig umgesetzt werden. Der Pflichtbegriff Kants, unsere Fähigkeiten allseits entwickeln zu müssen und dabei die Zwecke der anderen zu befördern, dient als Orientierung für die Alterskultur der Terz-Stiftung. Bildung wird dabei verstanden als die Art und Weise, wie sich jemand einsichtig und angemessen seiner Umwelt und seinen Mitmenschen gegenüber verhält.

Was ist die Wirkung einer neuen Alterskultur?

Ein solches Konzept soll zur Bewahrung des Selbstwertgefühls, zur Gesunderhaltung, zur Stärkung des Gemeinschaftsbewusstseins sowie zu einem sinnhaften Leben durch Tätigkeit im Alter beitragen. Menschen, die noch Aufgaben haben und gebraucht werden, leben nachweislich gesünder und erfahren eine höhere Lebensqualität. Sie verursachen weniger Sozial- und Gesundheitskosten und entlasten die nachfolgenden Generationen, was dringend erforderlich ist und den Generationenfrieden sichert.

René Künzli, Terz-Stiftung

Vier Leitsätze

1. Das Alter wird zunehmend eine Lebensphase, die nicht mit Krankheit oder Rückzug gleichgesetzt werden kann. Aktives Alter bildet eine Voraussetzung für gute Gesundheit und hohe Lebensqualität.

2. Alterspolitik braucht positive und angemessene Alters(leit)bilder, negative sind noch die Regel.

3. In der Gesellschaft und besonders in den Unternehmen muss ein Umdenken stattfinden: Ältere Menschen und ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind keine Last, sondern zumeist loyale Kompetenzträger. Sie sind zuverlässige und verantwortungsbewusste Teammitglieder.

4. Die heutigen Dienstleistungsangebote im ambulanten wie im stationären Bereich sind sehr gut. Die finanziellen Anreize hingegen verleiten zu einer Überversorgung, was zu einer schnelleren Abhängigkeit führt. Fördern durch Fordern gilt auch in der Altersarbeit.